TEST: Elebest AM700 Motorrad Navigation im Härtetest
Was kann das Elebst AM700 Motorrad Navi wirklich? Ich habe den ultimativen Härtetest gemacht und das Navi über 10.000km in Europa und Afrika in die Mangel genommen.
Vorne weg: Elebest hat mir das AM700 kostenlos für meine Offroad-Tour nach Afrika zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle Danke Elebest für den Support. Das hat aber keinen Einfluss auf meinen Testbericht. Burning Feet Adventures ist eine unabhängige Plattform und meine Erfahrungsberichte sind hart aber ehrlich und fair.
PRO & KONTRA im ÜBERBLICK
In meinem Bericht werde ich kurz und knackig auf die Vor- und Nachteile des Elebest AM700 eingehen. Wer sich ausführlich mit den Datenblättern der Motorradnavigation auseinandersetzen möchte, der kann das auf der Webseite von Elebest nachlesen. Hier ist der Link.
PRO
- großes 7 Zoll Display
- Touchdisplay gut mit Handschuhen bedienbar
- Druckknöpfe mit gutem Druckpunkt
- wasserdicht
- Android Betriebssystem
- um 32GB erweiterbar
- iGo Navigations App für Europa enthalten
- lebenslange, kostenlose Kartenupdates
- andere Navigationsapps (z.B. Osmand) können installiert werden
- Navi nur 500g schwer
- verschiedene Halterungen (z.B. Lenkerhalterung)
- auch mit Saugnapf im Auto nutzbar
- mit 225€ günstig im Vergleich zu anderen Motorradnavis
- Anschluß über Zündungsplus oder direkt an Batterie möglich
- interner Akku hält 1-2 Stunden
- Ladung über Pin-Kontakt & USB möglich
- iGo & Osmand Navi App laufen flüssig
KONTRA
- veraltetes Android 6.0 Betriebssystem
- schlechte Konnektivität
- nur Bluetooth 4.0
- GPS könnte akkurater sein
- via Bluetooth nicht mit CarpeIter Adventure Controller kompatibel
- via Bluetooth nicht mit Galaxy X-Cover Pro verbindbar
- Display wahrscheinlich nicht die angegebenen 1000cd/M2 Nits
- Display nur frontal gut lesbar
- Lade-Pins nutzen sich im harten Offroad Einsatz schnell ab > Kontaktprobleme
- Tablet schließt Osmand App nach 15 min und öffnet Startbildschirm
- Rändelschraube der Halteschale löst sich aus Tablet bei Offroad Einsatz > Tablet fällt ab
Motorrad Navigationsgeräte im Test
Für meine Motorradreise nach Marokko habe ich ein Navigationsgerät für das Motorrad gesucht, das mein Samsung Galaxy X-Cover Pro ersetzt. Der Grund ist einfach: Das Smartphone lädt nicht störungsfrei im Regen (sobald Wasser in der Ladebuchse gelangt, lädt das Outdoorhandy auf unbestimmte Zeit nicht mehr) und es ist anfällig gegen Hitze bei direkter Sonneneinstrahlung (Temp.> 30°C).
Ein vernünftiges Motorrad Navi löst diese Probleme. Allerdings kosten diese mit einem angemessen großem Display auch ein Heiden Geld. Das CarpeIter V4b war mein absoluter Favorit, lag mit über 800€ aber außerhalb meiner Schmerzgrenze. Daher hat es nur zum CarpeIter Adventure Controller gereicht, der mit meinem Handy und der Osmand App tadellos funktionierte. Allerdings hatten wir da immer noch das Lade- und Temperaturproblem.
Das Elebest AM700 war augenscheinlich eine gute und kostengünstige Lösung. Es besitz ein 7 Zoll Display, lädt auch bei Starkregen via Pins und fungiert als Tablet, mit dem man im Internet surfen und weitere Navigations Apps installieren kann.
Für wenn ist das Elebest AM700 Motorrad Navi geeignet?
Wie du der Übersicht entnehmen kannst, hat das Elebest AM700 viele Vorteile aber auch gravierende Nachteile. Gravierend ist jedoch relativ und hängt mit dem Einsatzzweck zusammen.
Ich würde daher gerne 2 Szenarien bzw. Einsatzgebiete herauskristallisieren:
1. Überwiegender Straßeneinsatz
2. Überwiegender Geländeeinsatz
- Wenn du überwiegend Straße fährst, ist das Elebest AM700 eine günstige Alternative zu TomTom, Garmin & Co. Die iGo Navi Software arbeitet zuverlässig und du bekommst im Paket alle Halterungen dazu, um das Navi am Lenker zu montieren und via 12V Steckdose, USB oder über die Bordbatterie zu betreiben. Das Display ist groß genug vernünftig im Sitzen ablesbar. Der Touchbildschirm funktioniert mit Handschuhen ebenfalls tadellos. Für 225€ machst du da keinen Fehler.
Kommen wir zu mir und dem überwiegenden Geländeeinsatz.
- Ich hätte das Elebest AM700 gerne auch für Roadbook Rallys genutzt und es via Bluetooth Controller von CarpeIter bedient. Da das Tablet aber nur Android 6.0 und Bluetooth 4.0 hat, sind beide nicht miteinander kompatibel. Für die Motorradreise nach Marokko war dass jedoch nicht notwendig und ich habe das Elebest dennoch mitgenommen.
- 4 Wochen härtester Geländeeinsatz (siehe meine Youtube Videos) haben den inneren Komponenten keinerlei Schaden zugefügt. Das Navi lief trotz dreier Stürze vom Lenker tadellos. Aber warum stürzt das Tablet vom Lenker? Das Tablet ist mit der Halteschale nur mittels einer Schraube verbunden. Diese vibriert sich lose, bis das Navi abfliegt. TIPP: Schraube mit schwachem *LocTite einkleben. Nachteil: Danach kannst du es abends nicht mehr demontieren.
- Jetzt zum größeren Problem und dem Ausschlusskriterium für jeden, der es im Gelände einsetzen möchte. Die Ladeschale besitzt Pins zum dauerhaften Laden. Diese berühren Kontaktflächen auf der Rückseite des Navis. Das an sich ist ein Vorteil. Leider haben sich nach 3 Wochen die Pins in bzw. durch die Kontaktflächen des Navis gearbeitet (siehe Foto). Dadurch kam es zu Kontaktfehlern und demzufolge zu Fehlern beim Laden. Damit war das Navi für mich nutzlos und ich habe mein Backup Smartphone mit Quadlock Spiegelhalterung (Link) genutzt.
Nachtrag 10.05.23: Elebest hat jetzt eine verbesserte Ladeschale mit 2 pins zusätzlich. Die Ladeanfälligkeit im Offroad sollte dadurch reduziert sein.
Mein Fazit über das Elebest AM700 7 Zoll Navi
Wie du dir denken kannst, fällt mein Fazit gemischt aus. Das Navi an sich ist von den technischen Komponenten veraltert, tut aber seinen Dienst zuverlässig für jeden, der es überwiegend auf der Straße einsetzen möchte. Für den Offroad Einsatz oder gar Roadbook Rallys ist es ungeeignet. Da das aber hauptsächlich mein Einsatzgebiet ist, werde ich wohl noch weiter für ein CarpeIter V4b sparen müssen.
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Stefan Schüler
Stefan Schüler