TEST: Ellr Bike Tracker (GPS Tracker & Motorrad Diebstahlschutz)
Ellr Bike Tracker ist ein Motorrad GPS System zur Unfall- und Diebstahlerkennung. Ich habe das System seit mehreren Monaten am Motorrad verbaut und konnte einschlägige Erfahrungen damit sammeln. Was dieser Motorrad Diebstahlschutz taugt und welche interessanten Features sich noch darunter verbergen, erfährst du in diesem Erfahrungsbericht.
Pro und Kontra in der Kurzfassung
Wie die Überschrift erahnen lässt, bekommst du hier eine kurze Übersicht über die Pro und Kontras des Ellr Bike Tracker. Wenn dich die Details dazu interessieren, brauchst du hier nicht weiterlesen und kannst sofort weiter unten stöbern…
Pro
- weltweiter Service (ausgenommen Japan & Korea)
- Diebstahlschutz
- Unfallerkennung
- Alarm bei niedrigem Batteriestand
- Notfallerkennung und “Guardian Angel”-Funktion
- leichte Montage
- Aufzeichnung aller Touren als GPX-Datei
- App gesteuert
- interne Batterieversorgung
- Preis (Kosten)
Kontra
- beiliegende Montageanleitung nicht detailliert genug & dt. Downloadversion unvollständig
- geringe Größe der Ellr-Community
Was taugt der Ellr Tracker im Alltag: Ein Erfahrungsbericht
Wie versprochen gibt es hier meine ausführlichen Gedankengänge über das Motorrad GPS Tracking System von Ellr. Weiter unten im Beitrag findest du dann noch einige Tipps zur Montage des Motoarrad Diebstahlschutzes an meiner Yamaha Tenere 700 und die Aktivierung der Software. Aber lass uns das step by step abarbeiten:
Weltweite Diebstahl- und Unfallerkennung
Ich glaube wir sind uns alle einig, das es kaum etwas mieseres gibt, als ein geklautes Motorrad. Zum Glück bin ich bisher davon verschont geblieben und damit das auch so bleibt, habe ich mir den Ellr Bike Tracker besorgt. Den Tracker gibt es aktuell für 149€ bei Polo Motorrad (statt 349€) mit einem 24 Monate Service. Weitere Kosten fallen nicht an und eine separate Sim-Karte mit Handyvertrag sind nicht nötig, da eine Sim-Karte bereits intern verbaut ist.
Wenn der Tracker korrekt am Motorrad montiert und aktiviert ist, erkennt dieser fremde Bewegungen und meldet diese auf das Smartphone. Dieses System funktioniert gut und ist nicht zu sensibel eingestellt, als das es bei Wind an der Abdeckplane bereits Alarm schlagen würde. Wenn jedoch jemand stark am Bike wackelt oder es vom Seitenständer aufrichtet, wird der Alarm aktiviert. Leider macht der Tracker selbst dabei keine Geräusche und die Meldung am Smartphone ist gleich einer eingehenden WhatsApp.
Mittels der Ellr App kann man dann schauen wo sich das Motorrad befindet und gegebenenfalls die Polizei informieren oder die Ellr Community (siehe Punkt Ellr Community). In der Ellr Software können dann alle Alarme angezeigt werden, jedoch muss es dabei einen Bug geben, da bei mir immer ein Standort an der Westküste Afrikas angezeigt wird.
Also halten wir fest, die Diebstahlerkennung funktioniert ganz gut. Aber wie schaut es mit der Unfallerkennung aus?
Leider habe ich mich schwer mit der Tenere 700 im Gelände auf die Nase gepackt und bin dabei hart bei 60 km/h mit dem Kopf aufgeschlagen. Das könnte man also als einen Unfall gelten lassen. Laut Hersteller würde in diesem Fall eine Nachricht an meinen ernannten “Guardian Angel” (Umkreis von 50km) und alle weiteren Ellr Nutzer in der Gegend (Umkreis von 30km) gesendet werden, die dann meine genaue Position und eine Route erhalten und die Polizei informieren oder selbst Hilfe leisten könnten. In meinem Fall hat der Ellr Tracker den Unfall nicht erkannt und keine Hilfeanfrage abgesendet. Das kann verschiedene Ursachen haben, dazu aber mehr beim Punkt Ellr Community.
Ellr Bike Tracker Community
Der Slogan von Ellr ist “You will never ride alone”. Die Idee dahinter finde ich ziemlich cool. Alle Nutzer von Ellr sind über die Software verbunden und werden im Falle eines Diebstahls oder Unfalles weltweit informiert und können sich gegenseitig helfen. Eine Art aktive “Nachbarschaftshilfe”.
Jede Community lebt aber nun mal von seinen Mitgliedern und wenn es davon noch nicht viele gibt, ist die Wahrscheinlichkeit im Notfall Hilfe zu bekommen ziemlich gering. Im Falle eines Notfalles wird der ernannte “Guardian Angel” (meist ein Bekannter oder Freund, der die Software installiert haben muss aber nicht den Bike Tracker besitzen muss) informiert, sofern er sich in einem Umkreis von 50 km befindet. Gleiches trifft auf alle Besitzer der Ellr Biker Tracker Community zu, die diesen Tracker verbaut haben und automatisch in der Community sind, sollten sie sich in einem Radius von 30 km befinden. Deutschlandweit sind das ungefähr 1000 potenzielle Mitglieder in der Community, die stetig wächst. Mit dieser eher geringen Mitgliederzahl ist das der Flaschenhals dieser Funktion, die trotz alledem beste Absichten verfolgt.
Tourentracking mit Share-Funktion
Die GPS-Verbindung des Ellr Bike Trackers ist sehr stabil und akkurat. Selbst im Parkhaus habe ich ein Signal und bei Touren im Wald werden die Tracks zuverlässig aufgezeichnet. Das bringst uns gleich zum springenden Punkt.:
Alle Fahrten werden aufgezeichnet und sind über die App abrufbar und können sogar als GPX-Datei exportiert bzw. mit Freunden und der Community (öffentlich machen) geteilt werden. Das ist in meinen Augen ganz praktisch, da ich bei Erkundungstouren durchs Gelände nicht immer meine Navigation mitlaufen lassen muss.
Stromversorgung & Batteriestatus
Der Ellr Motorraddiebstahlschutz hat eine interne Batterie und lädt sich nur, wenn das Motorrad läuft. Soll heißen, der Tracker zieht die Motorradbatterie nicht unbeabsichtigt leer. Im Gegenteil, über die App kann man permanent den Batteriestatus abrufen und gibt einen Alarm aus, sollte die Batterie zu stark entladen sein. Verlassen sollte man sich natürlich nicht darauf (alle 14 Tage via App kontrollieren) aber ich hatte bisher keine Probleme damit an meiner Tenere 700.
Montage des Eller Bike Trackers & Aktivierung
Der Tracker lässt sich sehr gut und einfach unter der Sitzbank der T7 montieren und muss lediglich an der Batterie angeschlossen werden.
Die Aktivierung des Trackers hat mir allerdings einiges an Kopfzerbrechen bereitet, da die interne Batterie des Tracker anscheinend im Lager entladen war und der Aktivierungsvorgang permanent unterbrochen wurde (lasst das Motorrad bei der Aktivierung besser im Stand laufen). Dazu kamen noch Probleme bei Ellr, die die interne Sim-Karte auf ihren Servern nicht freigeschalten hatten. Nach Hin und Her mit Raz vom Support (ist sehr hilfsbereit) konnte das Problem aber gelöst werden.
Was aber ganz schön nervig war, war die Beschreibung und die Aktivierung des “Beacon” (kleiner weißer Schlüsselanhänger), der in der beiliegenden “First Steps” Montageanleitung nicht erwähnt wurde und auch nicht in der deutschen, ausführlichen Fassung, die mir der Support als PDF zugeschickt hat. Da sollte Ellr auf jeden Fall noch nacharbeiten.
Montage Ellr Bike Tracker: Eine Schritt für Schritt Anleitung für Dummies
Wie bereits oben angedeutet, ist die dem Lieferumfang beiliegende Montageanleitung nicht detailliert genug und die deutsche PDF Version des Benutzerhandbuches teilweise unvollständig.
Ellr Benutzerhandbuch zum ausführlichen Lesen (Steht auf der Ellr Webseite zum Download zur Verfügung!)
3. Schritt: Lade die kostenlose Ellr Bike Tracker App aus dem Google PlayStore oder AppleStore herunter.
Wenn du alles richtig gemacht hast, sollte dein GPS-Tracker tadellos funktionieren.
Mein Fazit zum Ellr Bike Tracker
Der Bike Tracker von Ellr ist mehr als nur ein einfacher Motorrad-Diebstahlschutz. Für aktuell 149 Euro bekommt man eine 24-monatige, weltweite Diebstahl- und Unfallerkennung, die unter anderem auch auf die Fahrercommunity setzt. Der Tracker überzeugt mit seinem guten GPS Empfang und der automatischen Aufzeichnung aller Fahrten, die in der App als GPX File exportiert oder mit der Community geteilt werden können. Ausbaufähig ist aktuell noch die Größe der Community und die Montageanleitung bzw. das Benutzerhandbuch, das zwar sehr ausführlich ist aber die Aktivierung des Beacon nicht beinhaltet. Alles in allem ist der Ellr Bike Tracker sehr zu empfehlen und mich persönlich stört die geringe Größe der Community nicht, da ich den Tracker primär als GPX-Diebstahlschutz ansehe. Ich sehe es vielmehr als “on top”-Feature.
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Hallo ,
Dein Bericht war sehr hilfreich . Ganz ehrlich hatte ich mir überlegt ob tatsächlich wie gewöhnlich der schwarze Draht Masse
ist oder vielleicht der blaue . Was ich als großes Manko empfinde ist , dass die beiden Anschlussdrähte nicht als 1mm oder 1,5mm Quadrat ausgeführt sind sondern hauchdünne Drähtchen in einem mehradrigen Kabel. Wie leicht reißt so ein Drähtchen ab .
Ellr hat ja die ehemaligen Biker SOS Kunden wie mich übernommen .
Viele Grüße
Markus
Hi Markus. Ich habe keine Probleme mit den Drähten. Ich fahr damit seit über 20.000 km rum, meist sogar im Gelände und auf MX Strecken. Hält. Beste Grüße, Stefan.
Hi,
Ich hab , da ich den übrig hatte, einen Apple Airtag am Motorrad versteckt.
Achtung: das soll jetzt nicht heißen, dass der besser ist!!!!
Ist halt schön klein, hat eine integrierte Batterie, man hat keinen Verkabelungsaufwand und man kann ihn vor den Herren Hotzenplotzes dieser Welt im Motorrad verstecken.
Man kann beim Abstellen in fragwürdigen Gegenden zur (hoffentlichen) Abschreckung noch ein Hinweisschild am Moped anbringen „Moto GPS-Protected“.