Heidenau K60 Ranger (10.000 km auf der Yamaha Tenere 700)

Was kann der brandneue Heidenau K60 Ranger? Der Ruf von vielen Reisendurofahrern weltweit nach einem gröberen Heidenau K60 Scout wurde erhört und die Sachsen werfen im Frühjahr 2022 mit dem K60 RANGER ein heißes Eisen in das hartumkämpfte Segment der Reise- bzw. Straßenenduroreifen. Ich habe das Glück und konnte einen Satz K60 Ranger ergattern und teste ihn aktuell auf meiner Yamaha Tenere 700 auf Herz und Nieren.

In diesen Beitrag lasse ich dich an meinen Erfahrungen mit dem K60 Ranger teilhaben. Die Motorradsaison 2022 nimmt gerade erst Fahrt auf und ich beabsichtige den K60 Ranger einem Dauertest zu unterziehen und diesen Beitrag fortwährend zu ergänzen (PS: Das finale 10.000 km Update findest du am Ende des Textes). Somit bekommen du und ich einen guten Anhaltspunkt über die Langlebigkeit bzw. die Laufleistung des Reifens.

Heidenauer K60 Ranger

Wann ist der Heidenau K60 Ranger erhältlich und in welchen Reifengrößen?

Diejenigen, die mich auf Instagram, Youtube oder Facebook verfolgen, wissen, dass ich den K60 Ranger schon seit November 2021 zu liegen hatte. Viele von euch haben daraufhin regelmäßig bei mir nachgefragt, wann der Reifen offiziell erhältlich sein wird. Laut Heidenau Homepage (Link) ist der Reifen jetzt (9.3.22) erhältlich und sollte in den nächsten Tagen und Wochen ausgeliefert werden.

Heidenauer K60 Ranger

die Lieferungen gehen jetzt raus…

Heidenau K60 Ranger Reifendimension

Für die Yamaha Tenere 700 ist der K60 Ranger mit den Reifendimensionen 150/70-B18 70R TL (Hinterrad) und 90/90-21 54R TL (Vorderrad) angegeben.

Muss ich den Reifen vom TÜV abnehmen lassen?

Ich habe den K60 Ranger in den Dimensionen 150/70-B18 70R TL (Hinterrad) und 90/90-21 54R TL (Vorderrad) im Test. Wie du siehst, handelt es sich dabei um die TL (schlauchlos) Variante. Des Weiteren handelt es sich um die diagonale Bauweise beim Hinterreifen. Das ist mit dem B gekennzeichnet. So weit so gut, aber muss ich den Reifen vom TÜV abnehmen lassen? Die offizielle Aussage von Heidenau Reifen lautet wie folgt:

“[…]Du hast recht, dass in den Fahrzeugpapieren der T7 am Hinterrad ein Radialreifen eingetragen ist. (Das Vorderrad 90/90-21 gibt es ja generell von allen Herstellern ausschließlich in Diagonalbauweise). In den COC-Papieren sind zusätzlich die M+S-Reifen eintragen, da dies zwischenzeitlich vom Gesetzgeber reglementiert wurde. Die ersten Produktionsreihen der XTZ690 hatten in den COC beim 150er Hinterrad auch Radial eingetragen. Später wurde dies auf diagonal geändert. „-„ bzw. „B“ kennzeichnen einen solchen Diagonalreifen. Seit dem März 2021 hat der Gesetzgeber zum Glück den alten Status Quo wiederhergestellt, wonach bei Motorradreifen auch von den Fahrzeugpapieren abweichende Bauarten zugelassen sind, wobei die restlichen Parameter eingehalten werden müssen. Dies kannst Du ganz am Ende auf der Homepage des BMVI nachlesen:  https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Strassenverkehr/rad-reifenkombination-kraftraeder.html Seitdem haben wir auch unsere Unbedenklichkeitsbescheinigungen/Freigaben/Service-Informationen wieder umgeschrieben und auf die Gesetzgebung hin angepasst. Es gab damit nie Probleme und die Überwachungsvereine erkennen dies üblicherweise vollumfänglich an. Lange Rede – kurzer Sinn. Eine kostenpflichtige Eintragung oder gar Abnahme bei TÜV, DEKRA & Co. ist nicht erforderlich.”

140er oder 150er Reifen?

Die 4.0er Felge der Yamaha Tenere 700 kann auch mit einem 140er Reifen gefahren werden. Dafür gibt es den Ranger auch in 140/80-18 70R TT (nur als Schlauchvariante). In meinen Augen macht das aber für die Tenere 700 wenig Sinn. Wer einen 140er aufzieht, sucht normalerweise einen hochgradig geländegängigen Reifen, der ein deutlich grobstolligeres Design aufweist. Wenn du aber schon auf eine 2.5er HinterradFelge umgerüstet hast, sieht die Sache natürlich anders aus und du könntest den K60 Ranger auch für Reiseendurotouren aufziehen.

Wer die Wahl hat, hat die Qual!!!

Auf der Tenere 700 habe ich bisher die Pirelli Scorpion Rally STR, Michelin Anakee Wild, Mitas E09 Dakar und nun den Heidenau K60 Ranger getestet. Meine Ergebnisse der Reifen im direkten Vergleich werde ich demnächst veröffentlichen. Stay tuned!

Reifen Yamaha Tenere 700 Test

von links nach rechts: Anakee Wild, Mitas E09 Dakar (Hinterradreifen); Heidenau K60 Ranger, Mitas E09 Dakar, Michelin Anakee Wild (Vorderreifen)

Test Reiseenduroreifen

von links nach rechts: Heidenauer K60 Ranger, Mitas E09 Dakar, Mitas C17 (Vorderradreifen); Heidenau K60 Ranger, Mitas E09 Dakar (Hinterradreifen)

Wie gut lässt sich der Heidenau K60 Ranger per Hand montieren?

Wenn du mit einem 150er Reifen von Mitas (E09) oder Heidenauer (K60 Scout) beim Reifenhändler aufschlägst, verdreht der gleich die Augen. Es ist kein Geheimnis, das diese Reifen selbst mit einer Reifenmontiermaschine ein hartes Stück Arbeit sind. Das liegt an der verstärkten Karkasse.

Der Heidenau K60 Ranger besitzt eine spezielle Karkasse mit einer erhöhten Durchschlagfestigkeit. Das bringt im Gelände einen großen Vorteil (geringere Luftdrücke, höhere Beladung, weniger Platten durch Durchschlag) aber eben bei der Montage echte Probleme, gerade wenn du den Reifen per Hand mit Montierhebel aufziehen möchtest (Reifenwechsel oder Plattfuß).

Heidenau K60 Ranger Reifenwechsel

Der Mitas E09 durfte dem Heidenau K60 Ranger weichen…

Yamaha Tenere 700 Reifenwechsel

Kauritmoto Tire Mounting Tool…

Wer das Battle mit dem K60 Ranger aufnehmen möchte, sollte am Werkzeug nicht sparen. Der Ranger ist nicht mein erster Reifen, den ich per Hand wechsle. Selbst auf Touren musste ich da leider schon ran und drei Dinge haben sich als essentiell bzw. nützlich erwiesen:

Heidenau K60 Ranger Platten

ein handgeschmiedeter Hufeisennagel als Testobjekt…

Keiner kann mir vorwerfen, dass ich den Reifentest nicht ernst nehmen würde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bin ich einer der Ersten, die den K60 Ranger mit einem fetten Nagel penetriert haben obwohl der Reifen noch nicht mal offiziell erhältlich war 😉 Dieser hinterlistige Nagel hat den Heidenau HD-Schlauch (Link) voll durchschlagen. Mit dem Platten konnte ich noch problemlos 3 km zum nächsten kleinen Dorf fahren, wo mir ein freundlicher Dorfbewohner seine Werkstatt zum Schlauchflicken (*TT10) zur Verfügung gestellt hat. Die speziell verstärkte Karkasse des 150er Reifens eignet sich offensichtlich gut, um noch gefahrlos etwas damit weiterzufahren, ohne das der Reifen von der Felge springt (mit dem 140er geht das nicht!!).

Aufbau des Heidenau K60 Ranger (Was ist neu?)

Ähnlich zum Michelin Anakee Wild, setzt der neuer K60 Ranger auf eine bewusste Profilblockunterstützung im Seitenbereich. Des Weiteren gibt es ein offenes Profildesign (Mittelsteg, wie beim K60 SCOUT fehlt) sowie versetzte Negativ-Profilblöcke. Auf dem Bild siehst du neben der Profiltiefe des K60 Ranger auch den angesprochenen Verbindungssteg (roter Pfeil) zu den äußeren Profilblöcken am Vorder- und Hinterreifen.

Heidenau K60 Ranger Profiltiefe

Profiltiefe Hinterreifen (11,23 mm), Profiltiefe Vorderreifen (6,27 mm)

Profildesign Heidenauer K60 Ranger

große, breite Negativprofilblöcke am Vorderreifen

vergleichsweise wenig Profil auf der äußeren Reifenkante sorgen auch auf der Straße noch für eine gute Performance…

Butter bei de Fische: Was kann der K60 Ranger wirklich?

Das bisher geschriebene war mehr oder weniger das Vorgeplänkel, das dir einen Überblick über den Heidenau K60 Ranger verschaffen sollte. Was jetzt folgt ist die angesprochene Chronologie meiner Eindrücke über das Fahrverhalten. Diese Passage werde ich in regelmäßigen Abständen updaten und dich somit am Langzeittest teilhaben lassen.

der Test läuft und die Zeit wird es zeigen…

Erste Fahreindrücke nach 1000 km (On-Road)

Na dann tasten wir uns mal ganz vorsichtig an das Thema ran und beginnen mit der Straßen-Performance…

Neue Reifen sind gefährliche Reifen?

Meine erste Probefahrt war eine 120km Straßentour bei knackigen 6°C Außentemperatur sowie max. 3°C Asphalttemperatur und bei leicht feuchten Bedingungen. Damit hatte der K60 keinerlei Probleme. Trotzdem würde ich mich an deiner Stelle nicht mit brandneuen Reifen (erst recht nicht mit Stollenreifen) in die erstbeste Kurve reinschmeißen.

Einfahren ist Trumpf!

Was mir sofort aufgefallen ist, waren die Vibrationen am Lenker und Fußrasten, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Das kannte ich von den anderen Straßenenduroreifen (Anakee Wild, Mitas E09) nicht und war eher mit den Hardenduroreifen meiner Suzuki RMX 450Z auf Asphalt zu vergleichen. Insbesondere bis 40 Km/h sind diese Vibrationen deutlich spürbar gewesen und wurden bei Kurvenlage noch verstärkt. Das liegt offensichtlich am Blockdesign des K60 Ranger, der auch ein ratterndes Rollgeräusch von sich gegeben hat. Nach ca. 500 Kilometern fingen die Vibrationen an weniger zu werden. Der Reifen benötigt also definitiv ein paar hundert Kilometer um sich einzufahren. Relativierend möchte ich dazu aber anführen, das ich die Reifen nicht ausgewuchtet habe, da ich primär im Gelände unterwegs bin und es da ziemlich egal ist.

Kurvenräuber aufgepasst!

Dadurch, das der Reifen keine so steile Profilaußenseite hat, lässt er sich gut auf Asphalt bewegen. Aber Achtung, wir reden hier von einem 30/70 Reifen (Angabe von Heidenauer). Also 30 % Straßeneinsatz. Wer also denkt er könnte in den Alpen mit funkensprühender Fußraste durch die Kurven räubern, der hat den Sinn und Zweck von geländeorientierten Reifen nicht ganz verinnerlicht. Ein Grund warum sich der K60 Ranger so gut auf der Straße bewegen lässt, ist meiner Meinung nach der Verbindungssteg zum äußeren Profilblock, der dem Reifen mehr Stabilität und Seitenführung beschert. Das macht sich auch bei Spurrillen bemerkbar. Ich hatte früher den K60 SCOUT auf meiner Honda XRV 750 RD07a. Der Scout war deutlich spurrillenanfälliger als der Ranger, was eine deutliche Verbesserung darstellt. Trotzdem ist der Scout der bessere Straßenreifen mit leichtem Geländeinsatzpotenzial, was er seit über 10 Jahren bei Weltreisenden eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Kann der auch schnell?

Kann er. Der Heidenau K60 Ranger hat den Speed-Index R und das M+S Symbol. Das heißt er ist bis 170 Km/h zugelassen und kann auch im Winter gefahren werden. Ich habe den Reifen bis 170 Km/h getestet. Die Tenere 700 schafft zwar deutlich mehr aber ich als Geländefahrer interessiere mich nicht für solche “Highspeed-Rekorde”. Ab 110 km/h hatte ich ein leichtes Lenkerflattern, was zwar deutlich spürbar aber für mich nicht besorgniserregend war. Hier spielen wieder verschiedene Einflüsse eine Rolle. Zum Einen habe ich einen hohen Fender (bei anderen Reifen gab es keine Probleme) und zum Anderen waren die Reifen nicht gewuchtet. Auch der gefahrene Luftdruck kann eine Rolle spielen. Heidenau gibt für den Straßenbetrieb 2,5 Bar und mit Gepäck bzw. Mutti hinten drauf 2,8 Bar an. Bei meinen Testfahrten bin ich ca. 2,35 Bar gefahren.

Komm ich damit zum Nordkap und zurück?

Zur Laufleistung kann ich nach 1000 Kilometern noch nichts valides aussagen. Fakt ist, dass der K60 Ranger eine weichere Gummimischung hat, als der K60 Scout. Laufleistungen bis zu 20.000 Kilometern, wie sie einige aus dem K60 Scout zaubern, traue ich dem Reifen nicht zu. Das liegt auch daran, das ich viel im Gelände fahre und dementsprechend der Verschleiß deutlich höher ist. Zudem fährt man den Reifen im Gelände auch nicht bis zur gesetzlich vorgeschriebenen Verschleißgrenze. Meine Prognose sind 6000-10.000 km. Mal schauen, wo ich am Ende landen werde. Wenn alles glatt läuft, werde ich Ende Mai mit der Tenere 700 nach Georgien fahren und dafür einen neuen Satz K60 Ranger aufziehen. Die Tour wären knapp 8000 km über den Trans Euro Trail Türkei und durch den Kaukasus. Wenn der Reifen diese steinigen Etappen in einem Stück aushält, bekommt er definitiv meine uneingeschränkte Empfehlung.

Und was ist mit Off-Road? Erste Fahreindrücke nach 1000 km (Off-Road)

Wer sich einen 70% Off-Road und 30% On-Road Reifen kauft, der will sicherlich auch wissen, was der im Gelände kann. Bei meinen ersten 1000 Km bin ich ca. 500 km davon im Gelände gefahren. Von Tiefsand, Schlamm, Eis bis zur Wiese war alles dabei. Tests auf Schotter und steinigem Böden stehen noch aus. Die Lufttemperaturen lagen zwischen 0°C und 9°C.

Das Grips doch nicht! Der Vorderreifen

Wenn ich ehrlich bin wollte ich den Vorderreifen erst gar nicht montieren. Die breiten Profilböcke und die geringe Profitiefe (insbesondere an den Seiten) von 6,27 mm haben mich mental schon den Boden küssen sehen. Erstaunlicherweise gibt der Reifen der schweren Tenere 700 guten Halt im Gelände. Sand und Schlamm stellen keine Probleme dar. Wo der Reifen etwas schwächelt, ist angetauter Waldboden. Aber auf diesem Terrain musste ich auch mit dem Mitas E09 und dem Anakee Wild gehörig aufpassen. Den Pirelli Scorpion Rally STR braucht man hier erst gar nicht erwähnen. Dieser Pirelli Vorderreifen ist ein absoluter Reinfall und unberechenbar. Das darf ich sagen, weil ich diesen Schlappen 10.000 Km gefahren bin. Aber zum angedrohten Vergleichstest komme ich in einem anderen Beitrag. Ich bin nur ein Hobbyfahrer aber ich würde sagen, das der Heidenau K60 Ranger seinen Grip aus den negativ angelegten und versetzten Profilblöcken zieht. Vielleicht ist ja einer der Mitleser ein Reifenspezi und kann dazu etwas in die Kommentarbox schreiben!

eine kleine Schlammpackung hält den Gummi geschmeidig 😉

Der spin(t) doch! K60 Ranger Hinterreifen-Stories

Der Hinterreifen hat mich auch positiv überrascht, was höchstwahrscheinlich auch am stark ausgeprägten Negativdesign der Profilblöcke liegt. Im Vergleich zum E09 oder Anakee Wild hat der Ranger deutlich weniger Wheelspin auf der Hinterachse. Dadurch das der K60 weniger stark durchdreht, bietet er einen besseren Vortrieb und hält das Heck spurtreuer. Das merkt man auch beim Herausbeschleunigen aus Kurven. Wie beim Vorderrad hat auch das Hinterrad seine Probleme, wenn der Boden schlammig/ weich ist aber der Reifen nicht tief genug ein den Boden eindringen kann, wie das bei teils noch gefrorenen Böden der Fall ist. Weitere Testfahrten im Gelände werden bald folgen und dann kann ich zu den Geländeeigenschaften des K60 Ranger auf der Yamaha Tenere 700 mehr sagen.

Heidenau K60 Ranger

negativ sind hier nur die Profilblöcke… Im Gegensatz zum K60 Scout sieht man hier auch gut das offene Blockdesign…

Luft oder Nichtluft, das ist hier die Frage…

Laut dem technischen Support von Heidenauer, wurde der K60 Ranger bis 1,8 Bar Reifendruck getestet. Regulär werden 2,5 Bar für die Straße empfohlen. Mit so hohen Luftdrücken fahr ich aber nie rum, auch nicht auf dem TET, wenn die Tenere 700 mit 25 kg “voll beladen” ist. Bei meinen Touren im Gelände mit dem K60 Ranger habe ich mit Luftdrücken von 2,2 bis 1,5 Bar experimentiert. 2,0 bis 1,5 Bar fahren sich meiner Meinung am Besten. Da habe ich auch keine Angst den Reifen durchzuschlagen und den Schlauch oder die Felge zu beschädigen. Selbst herausguckende Steine oder Wurzeln hat der K60 da problemlos wegesteckt und man kann noch angstfrei über die Landstraße zur nächsten Tanke mit Luftkompressor fahren. Das liegt sicherlich auch an der speziell verstärkten Karkasse. Beim E09 oder Anakee Wild bin ich auch bis 1,3 Bar runter gegangen ohne Probleme zu bekommen. Ich hatte nie das Problem, das sich der Reifen auf der Felge gedreht hat und nutze auch keine Mantelspanner. Wie weit jeder mit dem Reifendruck im härteren Gelände runter geht, ist jedem selbst überlassen und hängt sicherlich stark vom Untergrund und dem Fahrstil ab.

Erstes Fazit zum K60 Ranger

Tausend Kilometer sind erst der Anfang und ich freue mich darauf den Heidenau K60 Ranger in den nächsten Wochen und Monaten intensiv in die Mangel zu nehmen. Viele von euch haben den K60 Ranger bereits auf ihre Wunschliste für die Tenere 700 gesetzt und bekommen diesen demnächst ausgeliefert. Es würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen damit einfach in die Kommentarbox hämmert und sie mit der Community teilt. So bekommen alle schnellstmöglich einen umfassenden Eindruck vom neuen Sahnestück aus Sachsen.

Ich für meinen Teil bin von der Off-Road Performance positiv überrascht und werde euch auch auf dem Laufenden bezüglich Laufleistung, Geräuschentwicklung und Straßenperformance halten.

Bis dahin, haltet die Kette straff,

Stefan

Yamaha Tenere 700 World Rally

PS: Als Tisch zum Pizzaessen machte sich die Tenere 700 auch prima…

UPDATE: Der K60 Ranger nach 2500 Kilometern (04.05.2022)

Soooo, hier mein kurzes 2500 km Update über den Heidenauer K60 Ranger. In den letzten Wochen hatte ich wieder einmal Zeit, den Ranger weiter im polnischen und deutschen Gelände sowie auf der Straße zu testen. Viel Neues gibt es nicht zu berichten, außer…

Verschleiß K60 Ranger?

In den letzten 2500 km bis ich ca. 50% Gelände (eher sandig, max. 10kg Gepäck) und 50% Straße (Landstraßen, Autobahn, max. 10 kg Gepäck) gefahren. Wie viel Profil hat der Reifen dabei eingebüßt?

  • NEUREIFEN = Profiltiefe Hinterreifen (11,23 mm), Profiltiefe Vorderreifen (6,27 mm)
  • nach 2500 km = Profiltiefe Hinterreifen (7,9 mm), Profiltiefe Vorderreifen (5,00 mm)
Reiseenduroreifen Test

Profiltiefe Hinterreifen (7,9 mm), Profiltiefe Vorderreifen (5,00 mm)

Von den Profilblöcken haben sich keine Teile gelöst bzw. sich herausgebrochen. Allerdings sieht man kleine Risse an den unteren Rändern der Blöcke des Vorderreifens. Das kann aber auch daher kommen, das ich teilweise mit sehr niedrigem Luftdruck (1,5 bar) auf der Autobahn und in engen Kurven unterwegs war.

Reiseenduroreifen Haltbarkeit

leichte Rissbildung an den Profilblöcken…

Optimaler Luftdruck für den K60 Ranger?

Ich habe für mich herausgefunden, dass ich im Gelände am Vorderreifen 1,5 bar und am Hinterrad 1,5-1,8 bar bevorzuge. Auf der Straße fahre ich vorn 2,1 und hinten 2,3 bar. Das ist unter der Empfehlung von Heidenauer aber gibt mir guten Gripp und Fahrkomfort. Als Schläuche verwende ich die Heidenau HD-Schläuche (*21D CR & *18F).

Während der Hinterreifen auf der Straße bei 1,5-1,8 bar noch sehr spurgetreu ist, flattert der Vorderreifen bei Geschwindigkeiten unter 80 km/h erheblich. Wenn ihr also vom Gelände auf die Straße kommt und dort eine längere Strecke zurücklegen wollt, solltet ihr den Luftdruck wieder erhöhen.

Fahrverhalten Heidenau K60 Ranger
  • auf Asphalt: Bei meinem 1000 km Review lagen die Temperaturen bei knapp über 0°C. Mittlerweile sind die Temperaturen geklettert und ich habe den Reifen auch mal bei 15-20 °C auf Asphalt bewegt. Der Gummi wird dementsprechend weicher und die Tenere 700 lässt sich mit guten Schräglagen (für einen Stollenreifen) durch enge Kurven und Kreisverkehre zirkeln.
  • im Gelände: Mit dem richtigen Luftdruck kannst du mit dem K60 Ranger einiges im Gelände anstellen und zudem ziemlich fix unterwegs sein. Extrem tiefen Sand mag der Vorderreifen weniger, hat mich aber bei all meinen Touren noch nie abgeworfen (siehe auch Lenkungsdämpfer). Der Hinterreifen ist sehr solide und pflügt sich durch so ziemlich jedes Gelände. Mittlerweile konnte ich mir den Ranger auf einer Husqvarna 701 in der 140er Version angucken. Die Performance war für einen Allrounder ausgesprochen gut.
Wie geht’s jetzt weiter?

Ende Mai startet meine 8000 km Offroad Tour nach Georgien. Dafür werde ich einen frischen Satz K60 Ranger auf meine Tenere 700 aufziehen und mal schauen wie weit dieser im Gebirge und mit Beladung durchhält. Wenn dich diese Reise interessiert und du live dabei sein möchtest, abonniere meinen Instagram-Kanal (@my_burning_feet). Stay tuned.

UPDATE: Der K60 Ranger nach 8600 Kilometern (04.07.2022)

Auf Youtube findest du ein ausführliches Video über unsere Erfahrungen nach der 8600 km Tour auf dem TET Türkei und im Kaukasus in Georgien…

UPDATE nach 10.000 Kilometern auf der Yamaha Tenere 700 (04.09.2022)

Mein Dauertest mit dem K60 Ranger ist nun endgültig vorüber. Ich habe den Heidenau K60 Ranger mittlerweile 10.500 km gefahren und dieser ist noch nicht an der Verschleißgrenze angelangt. Da ich aber Anfang Oktober an dem EAT Race in Meltewitz teilnehmen werde, ist es nun Zeit Lebewohl zu sagen und ein frisches Paar Reifen aufzuziehen. In diesem Video habe ich ergänzend zu meinem 8.600 km Review noch etwas nach 10.200 km ergänzt.